Category: Pop deutschsprachig

April 12th, 2016 by Admin

Ali As
»Euphoria«

Gerade mal ein gutes Jahr ist es her, dass Ali As sich im Januar 2015 nach Jahren der Funkstille mit seinem zweiten Soloalbum zurückmeldete. »Amnesia« stieg nicht nur in den Top 20 ein, sondern stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass Ali As völlig zurecht als einer der letzten kompletten MCs der Szene gilt. Diese Dichte aus Punchlines, Endlosreimketten und Humor auf der einen, und Ernsthaftigkeit, Reflektion und Weitsicht wie auf »Amnesia« gab es im deutschen Rap der letzten Jahre selten. Am 25. März legt der punchlinende Peter Fox mit seinem dritten Album »Euphoria« über Embassy of Music nach.

Für die Entstehung von »Euphoria« zog sich Ali As, nach Hawaii zurück. Mit dabei: sein Hausproduzent ELI, der mit seinen atmosphärischen Arrangements schon für »Amnesia und auch das Hit Album »Mama« von Ali As’ Kumpel MoTrip verantwortlich war. Außerdem schaute auch Mario »Malo« Wesser bei den Sessions vorbei und schrieb mit Ali As an ein paar der Hooks.

Herausgekommen ist dabei ein Album, das den komplex-kompletten Charakter von »Amnesia« noch toppt. Ali As verschachtelt seine vielschichtigen Themen in endlosen Reimketten, um sie mit Punchlines und dreimal um die Ecke gedachten Vergleichen, eingängigen Hooks und begnadetem Flow zu garnieren. »Eine Millionen Psychos« liefert Momentaufnahmen der tagtäglichen Reizüberflutung während »Erpresserbrief« optimistische Zukunftsvision und Rekapitulation in einem ist und »Was ist das für ein Leben« denkt die Dinge mal ganz anders. In Sachen Features setzt Ali As ausschließlich auf Gold- und Platinkünstler: Die augenzwinkernde Aufschneiderhymne »Farid Bang« featured niemand geringeren als Farid Bang, für den megalomanischen »Euphoria«–Titeltrack holt sich Ali As Unterstützung von Reimkettenkönig Kollegah und bittet bei »Lass sie tanzen« Namika ans Mikrofon.

All das macht »Euphoria«, das dritte Album des selbstbetitelten Propheten, Poeten und Proleten Ali As, zur bis dato wohl besten Platte des komplettesten MCs dieses Landes. Mit um die Ecke gedachten Punchlines, beinahe unverschämten Reimschemata, tiefgründigen Themen genau so wie arroganten Ansagen. So eingängig wie eigen, gespickt mit für die Szene gedachten Insidern und doch so weitsichtig und allgemeingültig, dass jeder da draußen, ganz genau weiß, was gemeint ist. So vielschichtig und gleichzeitig aus einem Guss klang deutscher Rap schon lange nicht mehr.

 

Lass sie tanzen

 

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März 15th, 2016 by Admin

„Sein Akku leer, das Farbenmeer ist fast verblasst!“

Unsere Zeit ist schnell. Manchmal zu schnell. Und leicht vergessen wir in der Hektik des Alltags, auf unser Herz zu hören. Verlieren uns oft selbst zwischen iPhone, Emails und Social Media. Und dabei verpassen wir das, worauf es wirklich ankommt: Im Augenblick zu sein und einfach nur zu leben.

Genau davon erzählt die Sängerin und Songwriterin Julia Kautz in dem Song „Blechmann“. Er entführt den Zuhörer auf eine abenteuerliche Reise in die abstrakte Smaragdstadt – inspiriert durch die Erzählung „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum. Der Blechmann – eine Figur, die sich genau in dieser Stadt auf die Suche nach ihrem verlorenen Herzen macht, ist eine Metapher für die Kälte, die teilweise in unserer Gesellschaft herrscht. Denn in dem Track geht es nicht nur um die Beziehung zum eigenen Selbst, sondern auch darum, wie wichtig es gerade in der heutigen Zeit ist, Liebe wie Konfetti regnen zu lassen. Den Song schrieb Julia Kautz bei einer nächtlichen Songwriting Session zusammen mit Achtabahn und Körner in München. Die poetischen deutschen Lyrics werden getragen von einem minimalistischen Deephouse Beat. Kein Zweifel: Der Song berührt und lässt selbst das erfrorenste Herz wieder schlagen.

Julia Kautz wurde in Wien geboren und begann schon als kleines Kind, Songs zu schreiben und zu performen. Die Musik war vom ersten Atemzug an ihre große Leidenschaft. So begann sie schon im zarten Alter von sechs Jahren Klavier- und Gitarrenunterricht zu nehmen. Wenig später folgte eine Ausbildung zur Sängerin. Julia Kautz trat mit Bands verschiedenster Genres auf: Von Reggae bis Grunge, Punk, Heavy Metal, Jazz und schließlich Pop, war alles dabei. Sie besuchte ein musisches Gymnasium, im Anschluss folgte ein Studium der Germanistik sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien.

Wie es der Zufall – oder das Schicksal – so wollte, startete sie ihre Karriere im Musikbusiness allerdings erst als Journalistin. Für Österreichs Nachrichtenmagazin NEWS reiste sie im Alter von 20 Jahren rund um den Globus, um Weltstars wie Phil Collins oder Sting zu interviewen. Nur ein Jahr später holte sie BRAVO nach München. Für Europas größtes Jugendmagazin war sie acht Jahre lang als Chefreporterin in der Weltgeschichte unterwegs und arbeitete mit Weltstars wie Lady Gaga, Katy Perry oder Bruno Mars. Sie moderierte auch die tägliche Sendung BRAVO WebTV. Außerdem schrieb sie in dieser Zeit einen Bestseller Roman: Die offizielle Biografie des Rappers Fler „Im Bus Ganz Hinten – Eine Deutsche Geschichte“ schaffte es sogar in die Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste!

Doch ihr wildes Künstlerherz schlug weiterhin so sehr für die eigene Musikkarriere, dass sie dabei nie aufhörte, Songs zu schreiben. Für sich selbst, aber auch für andere. In den letzten Jahren veröffentlichten viele Künstler Songs aus ihrer Feder – wie aktuell zum Beispiel Luxuslärm feat. Max Mutzke mit der Single „Bis Es Wehtut“. Und in Japan gelang ihr kürzlich als Songwriterin der koreanischen Band „My Name“ ihre erste Nummer Eins!

Für Songwriting Sessions jettete Julia Kautz um die halbe Welt: Nach Los Angeles, Kopenhagen, Amsterdam oder Santorini. „Weil mich das Reisen einfach inspiriert,“ so die Künstlerin. Die Stadt der Engel hat es ihr dabei am meisten angetan. Sie war der perfekte Ort, um neue Tracks für sich als Solokünstlerin zu schreiben. Sie arbeitete u.a. mit den Produzenten und Songwritern von Ellie Goulding, Kelly Clarkson, LMFAO oder Blake Lewis. „Es ist unglaublich, wie sehr die Stadt einen auffängt und trägt. Sie gab mir so viel Kraft und Mut und vor allem die Gewissheit, dass man im Leben alles erreichen kann, wenn man nur fest daran glaubt. Und natürlich hart daran arbeitet,“ so Julia Kautz. In den besten Studios der Stadt feilte sie an ihren Songs und fand dabei immer mehr zu sich selbst – als Künstlerin. „Dort entstanden Lieder, die mir einfach aus dem Herzen gefallen sind. Die geschrieben werden mussten, weil mich die Emotionen sonst erdrückt hatten,“ erklärt sie. „Es war definitiv einfacher, diese Songs zu schreiben, als es nicht zu tun.“ Und jetzt kann es die Sängerin und Songwriterin kaum erwarten, mit „Blechmann“ ihre eigene Solokarriere zu starten. Weil genau JETZT der richtige Zeitpunkt dafür ist. . .

 

Blechmann (Extended Mix)

 

Blechmann (Chris Avedon Remix)

 

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